April 1998

Meinungen, Programme und Hardware

Programmprojekte

Autor: Sven Friedrichs

Masterkonverter 128

 Dieser Datenbank Konverter hatte anfangs nur den Zweck, die exportierten Datenbestände aus Datamat neben Textomat auch Mastertext zur Verfügung zu stellen. Da aber beide Programme mit unterschiedlichen Zeichensätzen arbeiten, kommen ohne Konverter kaum verwertbare Ergebnisse heraus. Der Konverter hingegen konvertiert Byte für Byte einer sequentionellen Exportdatei vom einen Zeichensatz zum anderen.

 Wer jedoch Daten aus Datamat im Internet veröffentlichen möchte, kommt um die Transportierung auf einen IBM-PC nicht umher. Dazu muß jedes Zeichen der Datei ins Standard-ASCII-Format (wie beim Ausdruck auf Epson-kompatiblen Druckern) umgewandelt werden. Danach kann die Datei per Null-Modem oder Read81 auf die Festplatte des IBM-PCs gebracht werden. Für die Umwandlung braucht am Konverter keine große Änderung gemacht werden. Lediglich die Tabelle für die Umwandlung muß ausgetauscht werden.

 Flexible Übersetzungstabellen erlauben aber auch die Verwendung anderer Quellen als Datamat und natürlich auch anderer Ziele als PC-Datenbanken. Die Aufgabe dieses Programms soll daher sein, dem Anwender den freien Wechsel zwischen Datenbanken zu erlauben. Dazu sollen bei Bedarf immer weitere Übersetzungstabellen hinzugefügt werden und somit eine umfangreiche Sammlung realisiert werden.

Da hat man schon einmal eine komfortable Datenbank und eine mindestens ebenso umfangreiche Textverarbeitung; doch meinen die beiden - nur weil sie von verschiedenen Verlagen sind - nicht miteinander kompatibel sein zu müssen. Es geht dabei um "Datamat 128 plus" von Data Becker und "Mastertext 128 V2.0" von Markt & Technik.

Solche Inkompatibilitäten zwingen den Anwender oftmals dazu, einen Kompromiß zwischen einer leistungsstarken und einer weniger leistungsstarken Anwendung vom gleichen Hersteller zu schließen. Um einer derartigen Zwangslage zu entrinnen, wurde kurzerhand "Masterkonvert 128" ins Leben gerufen. In mastertext-ähnlicher Menüführung kann eine aus "Datamat" exportierte Datenbank in das von "Mastertext" verlangte Format umgewandelt werden.

Die Funktion "Inhaltsverzeichnis" erlaubt einen Blick auf die Diskette und erleichtert das Suchen der zu konvertierenden Datenbank. Bei der Wahl von einer der Konvertiermöglichkeiten wird der Datenbankname erwartet und es steht außerdem noch zur Verfügung, die Geräteadresse und die Partitionsnummer zu ändern. Die Änderungen werden auch bei Aufruf des Inhaltsverzeichnisses wirksam. So kann die Konvertierung mit der Taste "Escape" vorzeitig abgebrochen werden, um dann den Inhalt der Diskette des neuen Geräts anzuschauen.

Es sollte beachtet werden, daß "Mastertext V2.0" nicht mehr als ca. 240 Zeichen je Datensatz verarbeiten darf, da es ansonsten zu unliebsamen Fehlern in der Darstellung kommt. Bei "Mastertext V3.0" ist dieses Problem jedoch nicht aufgetaucht.

Wenn bei der Exportfunktion in "Datamat" für die Anzeige eines beendeten Datensatzes das vorgegebende Trennzeichen (= chr$(13) = RETURN) beibehalten wird, muß in Mastertext im Rundschreibenmenü ein Datenfeld mehr angegeben werden, als eigentlich vorhanden ist.

Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1998. Und "Masterkonvert" wurde um einige Funktionen erweitert. Verbesserungsvorschläge sind seit der Veröffentlichung in der 64er nicht gekommen. Ich selbst hatte jedoch den Bedarf an neuen Funktionen.

Ich wollte eine Datenbank, die mit "Datamat Plus 128" erstellt wurde, ins Internet stellen, womit sich die Problematik einer Konvertierung in das Standard-ASCII-Format aufdrängte. Dieses Format wird von nahezu allen PC-Datenbanken unterstützt, so daß neben der Internet-Publikation die Übernahme in eine PC-Datenbank gewährleistet werden konnte. Grafische Sonderzeichen vom C128 werden dabei nicht berücksichtig.

Exportieren Sie zunächst die Datenbank unter Datamat mit der Export-Funktion. Das Feldendezeichen erhält den dezimalen Wert 60, was dem Semikolon entspricht. Das Satzendezeichen wird standardmäßig auf 13, also dem Caridge Return belassen.

Unter Masterkonvert wählen Sie "Datamat > Standard-ASCII" und geben Sie nun die Ladeparameter für die zu konvertierende Datei ein. Diese wird bei Bestätigung durch "Return" geladen und übersetzt, um dann nach der Eingabe der Speicherparameter auf ein Speichermedium zurückgeschrieben zu werden. In diesem Zustand kann die Datei per Null-Modem oder Read81 auf den PC gebracht werden.

Ein Import mit "Access 2.0" unter Windows geht folgendermaßen. Eröffnen Sie eine Datenbank und klicken Sie auf "Importieren" und dann auf "Text" (Text mit Trennzeichen). Wählen Sie die entsprechende Datei aus und gehen Sie auf "Optionen". Das Dateiformat muß "DOS und OS/2" (PC-8) lauten. Als Texttrennzeichen bitte "{keines}" selektieren. Das Feldtrennzeichen ist das Semikolon.

Da die unter Mastertext verfaßte Anleitung zu diesem Programm ebenfalls ins Internet gestellt werden sollte, habe ich auch einen primitiven Filter für nichtkomprimierte Texte integriert. Primitiv deshalb, weil lediglich der Zeichensatz auf das Standard-ASCII-Format gebracht wird. Mastertext-spezifisch bedingte Leerzeichen nach einem Caridge Return müssen derweil per Hand nachkorrigiert werden. Besserung ist jedoch in Sicht. Wählen Sie "MT Text > Standard-ASCII" und gehen Sie wie bereits beschrieben vor.

Kann man in eine Datenbank drei verschiedene Informationen eingeben (z.B.: Vorname, Familienname und Telefonnummer), so sagt man, daß dieser Datenbank drei verschieden Datenfelder zur Verfügung stehen.

Die drei Datenfelder zusammen ergeben den Datensatz, der in diesem Fall zu einer bestimmten Person gehört. Sind bereits die Daten von zwei Personen eingegeben worden, so hat man auch schon zwei Datensätze.

Wer in punkto Konvertierung vor einem ähnlichen Problem steht, wie ich es hatte, kann sich direkt an mich wenden. Da Masterkonvert mit einer jederzeit austauschbaren Konvertiertabelle arbeitet, kann so peu a peu eine ganze Bibliothek zum einfachen Datenaustausch entstehen.

Die Idee zu Masterkonvert ist im übrigen mehr als 7 Jahre alt. Anfangs entstand ein Basicprogramm, daß eine modifizierte Übernahme von "UNIDAT EX.CHANGE" (128'er Sonderheft 36) darstellte. Für mich als Programmierer reichte es in diesem Zustand vollkommen aus, doch den Anwendern sollte es in der Version 1.0 erst 1995 mit komfortabler Menüführung und schneller Assembler-Zeichenwandlung zugänglich gemacht werden.