Dezember 1997 / April 1999 |
||||
Meinungen, Programme und Hardware ProgrammprojekteAutor: Sven Friedrichs |
||||
Die Signalaufbereitung und -wandlungInhalt:Externes VGA-TV-Modul Scandoubler und Flickerfixer FBAS/RGB-Wandler BAS-Signaltrenner TV-Tuner-Karten für PCs Wie vier Monitor-Typen verdeutlichen konnten, ist der C64 mit seinen von Haus aus zur Verfügung stehenden Signalen oftmals inkompatibel. Doch das ist nichteinmal die eigentliche Problematik, denn für nahezu jedes Signal und jede Frequenz gibt es separate Wandler. Wer deren Preise kennt, schreckt jedoch vor einer Anschaffung schnell zurück. Oftmals ist es gar nicht abzuschätzen, ob sich die Ausgabe von mehreren hundert Mark überhaupt lohnt. Schuld an der Misere sind die geringen Stückzahlen und der Mangel an Quellen für günstige Selbstbauanleitungen: hier wären Studenten der entsprechenden Studiengänge gefragt. Neben dem integriertem TV-Modul des Multifrequenz-VGA-Monitors gibt es dieses Modul auch als externes Gerät, um jeden VGA-Monitor fernsehfähig zu machen. Leider beschränken sich die Hersteller solcher TV-Tuner oft auf das fernsehertypische HF-Signal als einzigen Eingang, was zu schlechterer Qualität im 40-Zeichenmodus und zu gar keinem Bild im 80-Zeichenmodus führt. Dabei könnte es so einfach sein, sowohl einen FBAS-Anschluß als auch einen digitalen RGB-Anschluß durchzuschleifen. In einem TV-Tuner sind nämlich eine Art Scandoubler und FBAS/RGB-Wandler integriert. Der Scandoubler muß allein deshalb schon vorhanden sein, da TV-Tuner ebenfalls für VGA-Monitore mit einem Frequenzbereich ab 31,5 kHz geeignet sind. In der Theorie könnten die Monitor-Probleme eines C64/C128-User mit ca. 200,- DM endgültig beseitigt werden. Dieses Zubehör ist speziell für den Amiga auf den Markt gekommen. Obwohl sich ein Amiga 1200 ohne weiteres an einen VGA-Monitor anschließen läßt und hohe Auflösungen darstellen kann, gibt es Probleme, wenn der PAL-Modus aktiv bleibt. Dies ist während des Bootvorgangs (wichtig für Einstellungen) und bei sehr vielen Spielen der Fall. Der PAL-Modus verträgt sich mit VGA-Monitoren überhaupt nicht. Ein Scandoubler (SuperVGAmi für A 1200) nimmt nun die Zeilenfrequenz und Bildwiederholfrequenz der PAL-Norm als Grundlage und bereitet sie für den VGA-Monitor durch Verdoppelung auf. Das sollte dem C64-User als auch dem C128-User genügen, um sein Bild auf einem VGA-Monitor darstellen zu können. Ein solcher Wandler ist im Aufbau nicht ganz einfach zu realisieren. Für den geübten Bastler gibt es jedoch in der 64'er 5/1991 eine Bauanleitung, die weiterhilft. Der Bausatz war zu diesem Zeitpunkt bei der Firma ELV ebenfalls als Fertiggerät erhältlich. Im Produktkatalog von 1999 bietet ELV das Nachfolgemodell wieder als Bausatz und Fertiggerät an. Im Prinzip werden vom FBAS die horizontalen und vertikalen Synchronisationssignale aufgesplittet und anschließend die verbleibende farbige Videoinformation in die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau zerlegt. Es wäre um einiges leichter, wenn dieser Wandler in jedem Monitor zum Standard zählen würde. Leider ist dem nicht so. Seit geraumer Zeit wird bei Monitoren ohnehin nur noch auf die RGB-Signalübertragung gesetzt, was sich unter Umständen mit der Zunahme von TV-Internetlösungen und computerbasierten Homevideo-Anwendungen wieder ändern könnte. Letztlich handelt sich jedoch hierbei um eine Philosophiefrage, da bekanntlich viele Wege ins RAM führen. Vor einigen Jahren waren Monitore für den normalen C64-User kaum erschwinglich, wohl aber konnten günstige Industrie-Monitore (monochrom) erworben werden. Problematisch wurde es nur, wenn diese mit getrenntem BAS arbeiteten. In der Zeitschrift RUN 5/1987 wurde zu diesem Thema eine Bauanleitung veröffentlicht, die aus dem BAS die Signale Video, Horizontalsynchronisation und Vertikalsynchronisation gewinnt. Diese Anwendung dürfte heutzutage nur noch in Einzelfällen Verwendung finden. Über den Umweg PC ist es durchaus möglich, den 40-Zeichenmodus des C64/C128 auf einem VGA-Monitor wiederzugeben. Dazu benötigt man eine der mittlerweile für unter 200,- DM erhältlichen TV-Tuner-Karten, die per HF-, Composite- oder SVHS-Anschluß mit dem Commodore verbunden werden. Ein Nachteil ist sicherlich die Tatsache, daß der PC dafür ständig laufen muß. Wenn es dann mal schnell gehen soll, ist sowieso jede Hoffnung verloren, denn bis Windows 95 gebootet ist, hat sich der C64 zu Tode gelangweilt. Leider ist Linux in diesem Fall auch keine Hilfe, denn dessen Bootvorgang benötigt ebenfalls seine Zeit. Wer jedoch Interesse an dieser Lösung hat, dem wird der Test: "TV-Tuner-Karten"
in der c't 6/1997 und 6/1999 weiterhelfen. Neben einem Test werden im PC
Magazin 5/1999 nützliche Hintergrundinformationen (z.B. So funktioniert
eine TV-Karte) geliefert.
Referenz und Basismaterial: BAS-Signaltrenner, RUN 5/1987, Seite 4 ff
Technische Daten und Bestelladresse für FBAS/RGB-Wandler:
|
||||
|