ImageReader 128 (Geschichte)

Autor: Sven Friedrichs
Datum: ???

Geschichte:

Angefangen hat alles mit einer kleinen BASIC-Routine, die mit Hilfe von BURST-Befehlen einen Sektor von einer MS-DOS-formatierten Diskette lesen sollte. Nach etlichen Versuchen stand dann irgendwann fest, daß soeben der Sektorinhalt des erten Sektors seinen Weg in den Speicher des C-128 gefunden hatte.

Erst jetzt wurde sich notgedrungen um den Aufbau einer PC-Diskette gekümmert. Das System nachdem die Diskette geordnet ist, nennt sich FAT. So weist nicht jeder Sektor auf seinen nachfolgenden hin wie beim CBM-Format, sondern eine Tabelle am Anfang der Diskette gibt Aufschluß über die Verkettung.

Nachteil 1: Eine ausversehen gestartete Formatierung hat diese Tabelle mit Sicherheit gelöscht. Die Daten befinden sich dann in einem nicht mehr zu ordnenden Zustand. Nachteil 2: Der Lesekopf muß notgedrungen ständig hin- und herfahren, um den nächsten Sektor zu finden. Letzterer Minuspunkt fällt beim ImageReader jedoch weg, da die Tabelle lediglich einmal in den Speicher geladen wird.

Weitere Probleme entstanden beim Unterscheiden zwischen Cluster sowie physikalischen und logischen Sektor. So enthält die FAT lediglich die Daten für die Cluster, die BURST-Befehle verlangen jedoch das physikalische Format. Erst als eine Umwandlungsroutine dieses Manko beseitigte, konnten erste Entwicklungen für die Entschlüsselung des Inhaltsverzeichnisses gemacht werden. Das Vorgehen war rein empirisch, da zum einen keinerlei Daten dafür vorlagen und zum anderen Ausgabenminimierung angesagt war. Lediglich "Diskedit" als Bestandteil der Norton-Utilities half die Daten zu lokalisieren.

Als die Konvertierung zwischen FD und 1571 funktionierte, war bereits ein umfangreiches BASIC-Programm entstanden. Des Komforts wegen wurde dann noch eine Routine zum Sichern des aktuellen Windows mit TopAss in Assembler programmiert. Und plötzlich war er da: der Ergeiz, das Programm vollständig in Assembler umzusetzen. Damit wurde aber auch die Entwicklung des ganzen Systems weit zurückgeworfen, doch es hat sich gelohnt.

Die Bedienungsgeschwindigkeit ist einfach enorm und die Möglichkeiten der Erweiterung kennen kaum Grenzen. Einziges Problem: TopAss arbeitet leider nur mit numerierten Zeilen, was für Umstrukturierungen absolut ungeeignet ist. Und überhaupt, wer Assembler-Programme schreibt, muß sich erst überlegen, was wo stehen wird, sonst gibt es Chaos im negativen Sinne. Deshalb ist das Tool: "JSF V1.2" Bestandteil des ImageReaders. Nur damit waren BASIC-Routinen bei gleichzeitiger Belegung des BASIC-Bereichs möglich - die komplizierte Speicherverwaltung rückte immer mehr in den Hintergrund und ließ der Kreativität freien Lauf.


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